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    Viola von CramonPRESSEPressespiegel

    05.08.2010

    Einbecker Morgenpost: Erdwärts! Initiative will beim 380-kV-Kabel nicht nachgeben

    Rund 800 Teilnehmer bei Diskussion vor dem und im Gandersheimer Dom zur Höchstspannungsleitung / Keine einfache LösungEngagiert bleiben, Widerstand zeigen, die Politik gewinnen, gegen das Energieleitungsausbau-gesetz (Enlag) angehen – vielfältig sind die Wege, mit denen die Bürgerinitiativen gegen die geplante 380-kV-Höchstspannungstrasse ankämpfen wollen, die die Region tiefgreifend verändern wird. Bei einer Podiumsdiskussion zum Thema »Himmelwärts – erdwärts« vor dem beziehungsweise im Gandersheimer Dom machten Freileitungsgegner deutlich, dass sie weiterhin gegen Masten, zweieinhalb mal so hoch wie die Stiftskirche, antreten wollen. Allerdings wurde auch klar, dass es nicht einfach sein wird, die Forderungen umzusetzen. Ein plötzlicher Regenguss ließ die rund 800 Besucher zunächst starr und durchnässt unter Schirmen und Capes auf der Festspieltribüne verharren, bis Pröpstin Elfriede Knotte sie einlud, im Gotteshaus weiter zu diskutieren.

    Start vor dem Dom: Politiker, Wissenschaftler, Vertreter von Ministerien und Verbänden wollten über Möglichkeiten beraten, die geplante 380-kV-Trasse als Erdkabel zu verlegen.

    Einbeck/Bad Gandersheim (ek). Eindeutig positionierte sich Bad Gandersheims Bürgermeister Heinz-Gerhard Ehmen vor dem Dom: »Wir wollen keine Monstermasten, keine Übertragungstechnik aus dem vorletzten Jahrhundert.« Bad Gandersheim als Kurort mit 300.000 Übernachtungen pro Jahr wolle das Erdkabel in Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungstechnik (HGÜ). Auch das Enlag müsse schnell geändert werden. Der Netzbetreiber, so Ehmen, habe eine soziale Verpflichtung. Erdverkabelung wäre als Pilotprojekt möglich – zu Centbeträgen pro Familie und Jahr bei den Stromkunden.
    Aus der Politik hatten Christian Grascha, FDP, Stefan Schostok, SPD, Viola von Cramon, Grüne, und Dorothée Menzner, Die Linke, unter der Moderation von Dr. Peter Ahmels, Deutsche Umwelthilfe Berlin, Gelegenheit, ihre Positionen zu erläutern; die CDU war eingeladen, aber auf dem Podium nicht vertreten. »Wir sind auf ein ordentliches Landschaftsbild angewiesen, das muss berücksichtigt werden«, so Grascha. Es sei nicht einzusehen, warum der Vorhabenträger von der Möglichkeit des Pilotprojekts keinen Gebrauch mache. Für ihn habe das in Niedersachsen erarbeitete Erdverkabelungsgesetz weiter Gültigkeit.
    Das Erdkabel sei auch für die SPD noch verbindlich, so Schostok, dafür habe man gestritten. Das Vertrauen in den Versorger sei aber erschüttert: »Wo bleibt das Pilotverfahren?« Stärkeres Gehör der Region und der Forderung »Die Kabel müssen in die Erde« mahnte Dorothée Menzner an. Sie halte es zudem für schlecht, dass Gewinne mit Netzen gemacht würden. Diese gehörten in die öffentliche Hand. Erdkabel müsse die erste Option sein, ergänzte Viola von Cramon. Für die strukturschwache Region sei der Tourismus wichtig – in intakter Landschaft. Kreativer Widerstand finde ihre Unterstützung, es sei gut, dass die Bürgerinitiative die Politik aufwecke.
    Die aufgeladene Stimmung lasse sich nur durch Kooperation auflösen, vermutete Dr. Armin Steinbach, Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Erdverkabelung sei nur möglich, wenn Mindestabstände nicht einzuhalten seien, so Reiner Beckedorf vom Niedersächsischen Landwirtschaftsministerium – das sei hier jedoch gewährleistet, wie die BI einräumte.
    Von wissenschaftlicher Seite wurde der Nutzen der Leitungen angezweifelt. Der Ausbau erneuerbarer Energien sei nur ein »kleiner Grund« für die Stärkung der Netze. Kritisiert wurde auch, dass das Enlag mit breitester Unterstützung der Industrie eingeführt wurde. Indes: Windenergie werde, politisch gewollt, wichtiger, und das könnten die heutigen Netze nicht bewältigen. Die vorgeschlagene Verkabelung entlang der Autobahn 7 wäre aus verschiedenen Gründen nicht durchgängig möglich: Er sehe da viele Probleme, so Ministeriums-Vertreter Beckedorf.
    Für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Schöpfung sprach sich Pröpstin Elfriede Knotte aus. Eine gewisse Demut tue da wohl und gut. »Unsere Kinder tragen die Konsequenzen unseres Handelns«, man sollte ihnen deshalb nicht wider besseres Wissen Megamasten hinterlassen. Sie warnte vor besinnungslosem Umgang mit Energie.
    Chancen auf den Wunsch nach Verkabelung in Erfüllung sah Joachim Stünkel. Der CDU-Kreisvorsitzende betonte, der Netzbetreiber sollte neben den betriebs- auch die volkswirtschaftlichen Kosten sehen.
    Aus Sicht der Landwirtschaft vermisste Landvolk-Geschäftsführer Willi Teutsch die Kooperationsmöglichkeiten, die das Enlag biete: »Das haben wir nicht gespürt.« Vielmehr setze sich der Vorhabenträger arrogant über Gesetze hinweg. »Die Landwirtschaft fordert das Erdkabel auf Basis der HGÜ-Technik«, das müsse als zusätzliche Variante ins Raumordnungsverfahren aufgenommen werden.
    Die Umwelt stehe hier gegen wirtschaftliche Interessen, so der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Wilhelm Priesmeier. Die Gesellschaft sei aber bereit, für etwas mehr Umwelt etwas mehr auszugeben. Eine Bundesratsinitiative zur Stärkung der Erdverkabelung wäre gut, seiner Unterstützung könne man da sicher sein.
    »Nur mit Druck ist etwas zu erreichen, Sie werden sich weiter einmischen müssen«, ermunterte Menzner Norbert Braun, Sprecher der Bürgerinitiative Freileitungsgegner Bad Gandersheim-Kreiensen, und seine Mannschaft. Das »schärfste Schwert« sah Grascha im Raumordnungsverfahren – schon hier müsse man weitgehende Erdverkabelung durchsetzen.
    »Das Enlag muss weg«, eindeutig schließlich die Forderung von Norbert Braun. Darauf fuße das Raumordnungsverfahren. Man werde mit viel Unterstützung im Rücken versuchen, das Verfahren zu stoppen beziehungsweise in die Länge zu ziehen, bis hin zur Klage: »Wir werden alles versuchen.«

     

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