01.03.2011
Guttenbergs Rücktritt: Zu spät für das Ansehen der Wissenschaft!
Zum Rücktritt von Karl-Theodor zu Guttenberg erklärt Viola von Cramon, Mitglied des Deutschen Bundestages für die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen:
Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat viel zu lange gezögert, bevor er die notwendigen Konsequenzen aus seinem Handeln gezogen hat.
Er hat den Ruf der Wissenschaft in Deutschland nachhaltig beschädigt. Geistiges Eigentum anderer zu verwenden und dies nicht kenntlich zu machen, ist definitiv kein Kavaliersdelikt, sondern Diebstahl geistigen Eigentums.
Das Verfassen einer Doktorarbeit ist eine große Herausforderung – nicht wenige scheitern daran. Für alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die ihre Arbeit tatsächlich über Jahre in „mühevoller Kleinstarbeit“ verfasst haben und darüberhinaus oft nicht wussten, wie sie sich während dieser Zeit finanzieren sollen, war sein arrogantes Verhalten in den letzten Wochen eine Beleidigung.
Die Wissenschaftsministerin und auch die Kanzlerin hätten zu Gunsten des Ansehens der Forschung und Wissenschaft in Deutschland Guttenbergs Rücktritt sofort nach Bekanntwerden seiner Verfehlungen fordern müssen.
Es gilt nun, den begangenen Schaden wieder gut zu machen: Es muss klar und deutlich sein, dass geistiges Eigentum den gleichen Wert hat wie materielles Eigentum und das Diebstahl in beiden Fällen bestraft wird. Alles andere wäre ein Messen mit zweierlei Maß.
zurück