21.02.2011
Bahn-Sperrung im Südharz zu Lasten der Schwächsten
Zu den geplanten Sperrungen der Deutschen Bahn zwischen Herzberg und Northeim meint die Bundestagsabgeordnete Viola von Cramon, Bündnis 90/Die Grünen:
"Und wieder spart die Bahn an der falschen Stelle: Die geplante Total-Sperrung zwischen Herzberg und Northeim für sechs Wochen bedeutet den provisorischen Einsatz von Bussen auf diesem Teilstück. In Bussen werden allerdings Eltern mit ihren Kinderwagen oder Menschen in Rollstühlen nicht transportiert.
Ein Unding. Die Bahn erklärt nach eigenen Aussagen, sich aus Kostengründen für die Komplett-Sperrung entschieden zu haben und damit von Mitte April bis Mitte Mai einigen Personengruppen den Zugang zum Transportmittel zu versagen. Dazu kommen die erhöhten Fahrzeiten durch die Busse und die unterbliebene Synchronisation mit dem "normalen" Fahrplan der Deutschen Bahn. De facto verlängert sich die Fahrtzeit für Kundinnen und Kunden mit Anschlussverbindungen um 75 Minuten.
Wer wird sich auf Dauer für ein Transportmittel entscheiden, dass in der Fläche nicht nur immer mehr ausgedünnt wird, sondern darüber hinaus auch noch mit Sperrungen dieser Art unberechenbar für Stamm-Kundinnen und Kunden wird?
Hier ist der Staat gefragt. Die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) muss dafür sorgen, dass bei diesem Dilemma unmittelbar Abhilfe geschaffen wird. Auf deren Internetseite ist zu lesen, dass es die Aufgabe der LNVG sei "ein bedarfsgerechtes Verkehrsangebot zu schaffen und die Nutzung von Bahnen und Bussen so einfach wie möglich zu gestalten."
Diesem Auftrag ist nichts mehr hinzuzufügen. Im Sinne aller Beteiligten ist es dringend geboten, dass dieser Auftrag auch zwischen Herzberg und Northeim erfüllt wird. Wir werden hierzu eine Anfrage an die Landesnahverkehrsgesellschaft stellen."
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