Auf den Spuren der Harzer Geschichte

Viola von Cramon vertraut Ihre Wünsche der "Wunsch-Schildkröte" in der Iberger Tropfsteinhöhle an

Beim Gespräch über die Zukunft des Höhlenerlebniszentrums

Viola von Cramon und Walter Lampe gedenken der Opfer der Zwangsarbeit im Werk Tanne

Zahlreiche Gäste waren im Gedenken an die Opfer erschienen

Viola von Cramon an einer der Stelen des "Russenfriedhofs"

Viola von Cramon im Gespräch mit der UNESCO-Welterbe Stiftung Bergwerk Rammelsberg

Geförderte Baustelle auf dem Gelände der Erzbergbergwerks Rammelsberg

Viola von Cramon beim Rundgang über das Gelände des Welterbes

Viola von Cramon beim Rundgang über das Gelände des Welterbes
Am Mittwoch begab Viola von Cramon sich auf eine Reise durch die Geschichte des Harzes. Zuerst besuchte sie das Höhlenerlebniszentrum Iberger Tropfsteinhöhle (HEZ) in Bad Grund. Das Zentrum beinhaltet seit 2008 neben der Iberger Tropfsteinhöhle noch eine Ausstellung (Museum im Berg) über die Erdgeschichte, die Geologie und Mineralogie des Ibergs vermittelt sowie eine weitere Ausstellung (Museum am Berg) über die Funde und Forschungsergebnisse aus der Lichtensteinhöhle, die vor fast 3000 Jahren das Grab eines Familienclans nahe Osterode am Harz war.
Bei dem Gespräch mit der Leiterin des Zentrums, Ortrud Krause und dem Ersten Kreisrat Gero Geißlreiter ging es unter anderem um die Überlegung, die Trägerschaft für das Zentrum an die UNESCO-Welterbe Stiftung Bergwerk Rammmelsberg zu übertragen. Die Vereinigung der Museen im Harz unter einem Träger würde zur besseren Nutzung der Managementkapazitäten beitragen – allerdings, so Ortrud Krause, müssen in diesem Verbund alle Einrichtungen Gleichberechtigt sein. Die einzelne Einrichtungen würden dann auch nicht mehr in Konkurrenz zu einander stehen sondern der gesamte Harz könnte sich endlich über Kreisgrenzen hinweg als Kulturell bedeutsame Region vermarkten. Geißlreiter betonte auch, dass die mögliche Übergabe der Trägerschaft vom Landkreis Osterode an die Welterbe-Stiftung unabhängig von der Fusion erfolgen würde und dass sie im Gegenteil ein Zeichen für Zusammenarbeit im Harz sei.
Im Anschluss an das Gespräch beim HEZ besuchte Viola von Cramon die „Russenfriedhof“ genannte Gedenkstätte in Clausthal-Zellerfeld. In dem Massengrab, was zurzeit nur durch zwei Stelen mit einige Namen von Opfern markiert wird, wurden seinerzeit mehr als hundert Frauen und Männer begraben, die als Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in der nahegelegenen ehemaligen Sprengstofffabrik „Werk Tanne“ ums Leben kamen.
Viola von Cramon betonte in Ihrer Rede, dass die Erinnerung an diese oft namenlosen Opfer nicht verblassen dürfe und dass das Straßenschild „Kriegsgräberstätte“, welches auf die Gedenkstätte hinweist nicht ausreiche. Sie forderte die Aufstellung einer Erläuterungstafel, die vor Ort die Geschichte dieser Opfer der NS-Rüstungsindustrie erzählt und an sie erinnert. Der Verein Spurensuche e.V., vertreten durch Dr. Friedhart Knolle, die Welterbe-Stiftung, Samtgemeindebürgermeister Walter Lampe sowie zahlreiche Gäste, die an der Gedenkveranstaltung teilnahmen stimmten dieser Forderung zu.
Anschließend traf sich Viola von Cramon am Rammelsberg in Goslar mit dem Geschäftsführer des Weltkulturerbes Bergwerk Rammelsberg Gerhard Lenz und Stftungsmitarbeiter Ulrich Reiff zusammen. Gerhard Lenz berichtete über seine Pläne für das Welterbe, deren Einrichtungen im Harz auf etwa 200 Km² verteilt sind. Statt einer zentralen Informationsstelle wünscht er sich über dieses Gebiet verteilt 5 dezentrale Zentren, deren Besuch kostenlos ist und die über die umliegenden Musealen Einrichtungen sowie die zahlreichen offenen Bodendenkmäler informieren soll. Für die Umsetzung dieses Projekts und für den Erhalt der Originalschauplätze wird vor allem eine zuverlässige und kontinuierliche finanzielle Förderung durch Land und Bund gebraucht, so Lenz.
Bei einem Anschließenden Rundgang über einen Teil des Geländes kam dann auch die Frage der Zwangsarbeit im Rammelsberg zur Sprache. Wie in fast allen industriellen Einrichtungen die während der Zeit des NS-Regimes funktioniert haben gab es auch hier Zwangsarbeit. Die Welterbe-Stiftung ist auch hier um tiefgreifende Forschung und Aufklärung der Vergangenheit bemüht und will die Erinnerung an die Geschichte dieser Menschen wachhalten.
Zum Abschluss dieses historisch orientierten Besuches im Harz war Viola von Cramon noch in einer Bürgersprechstunde bei Kaffee und Kuchen für die Bürgerinnen und Bürger im Grünen Büro in Goslar ansprechbar.
Die Goslarsche Zeitung berichtete am 05. September 2013